Rudellager

Mordred schaute dem kraftvollen Rüden nach und seine Lefzen zuckten. Er hasste die Menschen für das, was sie ihm und seinem Rudel angetan hatten, doch ihre Fähigkeit zu lernen war erstaunlich. "Sie sind von Natur aus von schwächlicher Statur, sie besitzen kein Fell, keine Schuppen oder gar einen Panzer, der sie schützt. Sie haben weder Krallen noch Fangzähne und auch keinen scharfen Schnabel. Und doch haben sie eine der mächtigsten Waffen, die unsere Welt zu bieten hat. Richtig eingesetzt, kann sie uns alle schlagen." Er wartete, bis alle Wölfe durch den Tunnel waren, dann folgte er, Deryas Hintern direkt vor seiner Schnauze.
--> Wald

Mal sehen was uns dort erwarten wird, dachte sich Derya und folgte den beiden Rüden vorsichtig durch den Ginstertunnel. > Wald

Corbo nickte Mordred zu "Klingt fast so als würdest du sie bewundern". Er lief an ihm vorbei und Lächelte "Ich werde mich verteidigen, egal gegen wen oder was." Er lief richtung Ginstertunnel und versuchte hinter Dräck laufend ihm die Äste aus dem Weg zu drücken.

>Wald

Mordred nickte Corbo freundlich zu. "Die Menschen sind nicht zu unterschätzen. Sie besitzen moderne Waffen und lernen viel zu schnell dazu." Er bemerkte nicht, dass er menschliche Ausdrücke verwendete und wie einer von ihnen sprach. Er lächelte Derya anerkennend zu, deren verändertes Verhalten ihm sehr zusagte. Er konnte das freudige Glizern in ihren Augen sehen und ihr entschlossener Blick sprach Bände. Sie hatte sich aufgerichtet und wirkte so viel größer, was ihre schönen schlanken Beine und ihre grazile Gestalt noch betonte. Sicher war sie eine ausgezeichnete Läuferin, in der Hetzjagt von großem Vorteil. "Ich freue mich darauf dich bei der Jagt zu sehen, schöne Dame. Nach dir." Er hatte sich seitlich des Ginstertunnels gestellt, durch den Dräck gerade krabbelte. Unwillkürlich musste er daran denken, wie er sich stets durch diesen Tunnel gewunden hatte, wenn ihn nicht mehr sein Wolfsfell schützte und er fühlte mit dem jungen Rüden. Vielleicht sollte er einen zweiten Zugang, versteckt zwischen den Felsen, errichten.

Dräck sah auf den Ginstertunnel.
Angewidert zog er seine Lefzen in die Höhe lies ein kleine Knurren von sich.
"Dann lass uns keine Zeit verlieren. Für mich kommt das Schlimmste am Anfang."
Er bewegte sich auf den Tunnel zu, fing schon einen Meter davor an zu kriechen, nur um beim ersten Schritt hinein direkt wieder Dornen zu spüren, die dich offensichtlich lustvoll über seine Haut hermachten.

Derya nickte. "Natürlich.. auch ich weiß es mich zu verteidigen." Ihre Stimme wurde mit einem schlag fester und entschlossener, "Zumal es nicht schaden würde, einen kleinen Vorrat an Frischbeute im Lager zu haben. Wer weiß, wann wir die nächste Beute erlegen.." In ihren Vorderpfoten zuckte es schon vor Aufregung, "Also..warum noch warten?" Wenn es um die Jagd ging, war die zierliche Fähre sofort Feuer und Flamme.

Corbo grinste Dräck an "Und wenn dem so ist haben wir zumindest schon mal unser Abendessen". Dann lauschte er gespannt Mordreds Worten und nickte langsam "Ich habe keine Angst vor den Menschen, sollen sie ruhig kommen ich scheue nicht zurück einen Gegenangriff zu starten. Natürlich nur, insofern sie uns bedrohen".

Mordred deutete ein zustimmendes Nicken an. Tatsächlich hatte er nicht erwartet gleich drei hungrige Wölfe an einem Tag in seinem Lager begrüßen zu dürfen und der ohnehin schon rare Beutevorrat, neigte sich dem Ende zu. Sie würden jagen müssen, eine gute Gelegenheit die Fertigkeiten der Anderen kennen zu lernen und ihr Geschick in der Gemeinschaft zu erproben. "Du trägst einen klugen Kopf auf deinen Schultern, Derya. Tatsächlich gibt es hier seit einiger Zeit kaum noch Beute. Den größten Teil beanspruchen die Menschen für sich und sie machen es uns Jägern des Waldes gleich noch einmal so schwer Nahrung zu finden, indem sie keine Gelegenheit auslassen uns mit Fallen und Spähern zu jagen und zu töten, wenn wir ihnen nicht schnell genug entkommen." Er schaute in die Runde, beobachtete die Reaktion der Angesprochenen. "Dennoch müssen wir Nahrung finden und ich würde mich freuen, wenn ihr mich auf die Jagt begleiten würdet und ein paar Eurer Fähigkeiten zum Besten geben würdet." Er zwinkerte Derya kurz zu und wandte sich dann wieder an alle Wölfe. "Und keine Sorge, ich kenne einige abgelegene Orte, an denen sich nur äußerst selten Menschen herumtreiben."

Dräck sah zu Corbo.
"Lass mich kurz einen Happen essen, dann begleite ich dich. Es sei denn du fürchtest dass ich dir zu nahe kommen könnte."
Er hatte ein Stück aufgenommen und fing an es in ruckartigen Bewegungen zu verschlingen. Noch während des Kauens sah er zu Corbo, seine Brauen zogen sich erwartungsvoll hoch als er auf eine Antwort wartete.

Derya sah die Rüden etwas verwundert an, "Gibt es hier auch sehr wenig Beute?" Sie sah in die Ferne, zwischen den Baumstämmen hindurch. "Als ich hier in der Nähe auf Jagd war, habe ich kein einziges Tier gesehen.."

Corbo sah Mordred ein wenig verwirrt an. Zu gern wüsste er was im Kopf dieses Rüdens vorging.
Er entschied sich ihm zu Antworten um die Situation aufzulockern "Auch wenn mir dabei wäre um ehrlich
zu sein, ist es doch viel schöner bei der Suche nach neuem Fleisch die Gegend zu erkunden oder was meint ihr?".

Mordreds Ohren zuckten, dan wandte sich der Wolf um und betrachtete die drei Wölfe, die aus der Höhle traten. Corbo, Dräck und Derya. Würden sie bleiben und seine Rudelgefährten werden? Würden sie ihn vielleicht sogar als ihren Alpha akzeptieren? Und würden sie ihm folgen, wenn er gegen die Bestie antrat? Er musste Geduld haben.
"Ich dachte schon ihr wolltet den ganzen Tag im Tiefschlaf verbringen." Er hatte noch etwas sagen wollen, doch Dräcks Geste riss ihn aus seinen Gedanken. Als der Rüde das Fleisch zwischen den Steinen hervorzog und es ihm vor die Läufe legte, meinte er sich an eine Situation in seinem Rudel erinnern zu können. Ein kleiner Rüde, graubraun und mager, legte ihm seine Beute vor die Pfoten und zog sich mit eingezogenem Schweif zurück. Er sah für einen Moment die Shemen seines Rudels, sie alle beugten das Haupt vor ihm. Doch ehe er nach der Erinnerung greifen konnte, war sie wieder verschwunden und er sah allein Dräck vor sich. Verwirrt senkte er den Fang über die Beute, um seine Besitzung kund zu tun, dann schaute er zu Dräck. "Nimm dir soviel du magst, es soll dein sein."

Auch Derya erwachte durch die wärmenden Sonnenstrahlen, die auf ihr Fell fielen. Für einen Moment hatte sie völlig vergessen, wo sie sich befand, schaute sich kurz irritiert um und erinnerte sich schließlich wo sie war. Die dunkle Fähe streckte sich ausgiebig und leckte sich kurz um die trockenen Lefzen, ehe sie auf der Höhle und auf den Rudelplatz trat. Der Wald schien so idyllisch und doch so gefährlich. Der ein oder andere unbekannte Duft kroch in ihre Nase und lies sie innehalten, doch die Düfte verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren.

Lautlos stieg Dräck aus seiner Höhle.
Er kroch Richtung Mitte und witterte es. Sein Magen knurrte und seine Blicke fielen auf die Knochen und die restlich gebliebenen Stücke Fleisch.
Er zog so viel er konnte Richtung Mordred, legte es ihm vor die Füße und zog sich ein kleines Stück ab.
"Es ist immer noch deine Beute. Ich nehme jetzt aber gerne dein Angebot von Gestern an."

Lauthals gähnend trat Corbo aus der Höhle und streckte die Hinterläufe. Die Luft hatte sich etwas erwärmt und der Wald schien gleich viel freundlicher. Er sah zurück auf die Fähe und lächelte. Er würde sich alle Mühe der Welt geben ihr ein wenig Liebe zu schenken, in der Hoffnung etwas davon zurück zu bekommen.
Was gab es schöneres als die Liebe?
Die Jagd.
Er lächelte in der Vorfreude darauf in der eintreffenden Dämmerung auf Jagd zu gehen, dann wenn sich jeder Ren herau trauen würde,

"Ich wünsche dir einen geruhsamen Schlaf", meinte Mordred freundlich, dann wandte er sich ab. Er nahm wieder seinen Platz inmitten des Lagers ein und verharrte dort wieder sitzend, den Blick auf den Lagereingang gerichtet. "Ja, was für ein Zufall". Seine Stimme war ein raues Murmeln und schon bald verlor er sich in seinen Gedanken. Seit seinem Tod brauchte er keinen Schlaf mehr.

[Lasst uns an dieser Stelle einen kleinen Zeitsprung machen;) Die Wintersonne hat den Zenit überschritten und taucht das Lager in ein angenehmes Licht:3 Let´s do the Time Warp♫♪]

Deryas Erscheinen erinnerte Dräck an zwei Fähen, die seit heute sein Leben geprägt hatten und die ihn heute in den Schlaf begleiteten.
Die Eine, treu und liebevoll, ihr ganzes Leben nur ein und dem selben Rüden versprochen.
Sie war keine Kämpferin aber eine Freundin für alle um sie herum. Die gute Seele des Stammes, eine Heilerin und gefüllt mit guten und reinen Seelen.
Und die Andere, eine dominante Kämpferin die ihn noch heute in seinen Träumen besucht. Rüden gaben Beute und deren kostbare Seelen nur für eine Nacht mit ihr, doch keiner von ihnen hatte es je geschafft sie zum Schluss zu bringen,

"Vermutlich keine schlechte Idee Mordred" er stand auf und lächelte "Was für ein Zufall das wir dich hier inmitten dieser Kältewüste die schon fast meiner Heimat ähnelt gefunden haben". Er lief langsam Richtung Höhle und freute sich insgeheim auf ein wenig Schlaf.

Mordred sah Dräck nach, dann glitt sein Blick zu dem gähnenden Corbo. „Gut gebrüllt, Löwe“. Es war sicherlich unsinnig zu fragen, ob der Wolf Interesse an einer Jagt oder besser den Versuch einer Jagt hatte. „Möchtest du dich auch hinlegen und schlafen?“

Dräck sah in die Gesichter der andere Wölfe,
"Ja, der Meinung bin ich auch..."
Ohne ein weiteres Wort drehte er ab und steuerte auf Deryas Höhle zu.
Er luckte für eine Sekunde hinein bevor er die Höhle gegenüber fokussierte.
"Ich bin mal so frei, und suche mir meinen Platz selber aus."
Schnell war er verschwunden und drehte sich in die Höhle, drückte seine Haut auf den kalten Bode in der Hoffnung bald Wärme zu verspüren.

Corbo sah Mordred an das ihm das Gespräch zuwider war und so entschied er sich auf Dräks Anspielung nicht einzugehen.
Er seufzte und reckte sein Haupt richtung Himmel "Unfassbar wie schnell die Zeit vergeht wenn man Gesellschaft hat".
Mit einem breiten Gähnen beendete er den Satz fast unverständlich.

Mordred stieß ein kehliges Seufzen aus. Das Gespräch begann sich in eine Richtung zu entwickeln, der er nicht zu folgen gedachte. Manchmal glaubte er die Gefühle wären damals mit ihm gestorben. Es war nicht so, dass es keine Gelegenheiten gegeben hätte. Die Menschenfrauen schienen auf das Unnahbare, das mysteriöse und dunkle zu fliegen wie die Motten in das Licht und nicht selten verbrannten sie sich daran. Doch er hatte diese Gefühle niemals erwiedern können. Es war für ihn wie eine fremde Welt, etwas, dass er nicht verstand. Oder vergessen hatte.

Dräcks Ohren gingen nach hinten. Er schloss die Augen, und schien ein bisschen verträumt.
"Eine schöne Fähe dessen Beine sich an ihren Körper anschmiegen, und von einem weichen Fell umschmeichelt wird, wie es der Schnee in der arktischen Wüste Kanadas mit den Nadelbäumen tut.
Man sollte sich nur nicht erschrecken wenn man rein beißt und die Schnauze voller Nadeln hat."
Er öffnete spickend ein Auge und lachte ein wenig.
"Natürlich ist mein Interesse ganz allein durch unsere gemeinsame Heimat bedingt und nicht von körperlicher Natur."

Deryas Atem ging regelmäßig. Im Schlaf kuschelte sie sich tiefer in das Polster und ließ ab und an ein wohliges Grummeln ertönen.

"Keineswegs" er kaute etwas an seiner Pfote "Sie ist müde, sehr erschöpft und möchte schlafen".
Wie gerne hätte er sich zu ihr gesellt und seine Körperwärme mit ihr geteilt "Sie ist wirklich schön, nicht wahr?".